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Verkehr & Transport

Langsamverkehr fördern

Das Bundesamt für Strassen (Astra) bezeichnet den Langsamverkehr (LV) neben dem motorisierten Individualverkehr (MIV) und dem öffentlichen Verkehr (ÖV) als einen «gleichberechtigten dritten Pfeiler des Personenverkehrs». Langsam geht es auch voran. 2022 hat das Astra ein neues Handbuch für den Veloverkehr in Kreuzungen vorgestellt. Der Veloverkehr ist nämlich im Wandel.

Die zunehmende Elektrifizierung steigert die Attraktivität des “Drahtesels”, aber auch neue Verkehrsteilnehmende wie E-Trotis flitzen über die grauen Bänder. Das Handbuch zeigt praxisgerecht, wie die Infrastruktur optimiert und Kreuzungen für mehr Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden gestaltet sein müssen. Das Handbuch lässt sich als PDF herunterladen oder bestellen: astra.admin.ch

Wer partizipative Methoden einsetzt, erreicht auch hier eine Optimierung aus der Bevölkerung heraus oder verhindert Missstimmung wie etwa in Zürich. Hier ist im Frühling 2023 das Projekt einer Velovorzugsroute ins Stocken geraten, weil sich Anwohner wehren. Ihre Begründung: Die Route führe um die Schulhäuser und Schnellfahrer auf dem E-Bike würden die Sicherheit der Kinder beeinträchtigen. Das Mobilitätsverhalten der Schweizerinnen und Schweizer 2021 zeigt gemäss Erhebung des Bundesamts für Statistik eine stärkere Nutzung des E-Bikes als bei der letzten Erhebung. Der Anteil vom Freizeitverkehr an den zurückgelegten Distanzen beträgt unverändert 43 Prozent. Pro Tag legt eine Person rund 30 Kilometer zurück und ist 80 Minuten unterwegs.

Auf dem Weg zu Netto-Null

Bis 2050 soll die Schweiz das Klimaziel Netto-Null erreichen. Das heisst: Die Schweiz soll ab 2050 nicht mehr Treibhausgase in die Atmosphäre ausstossen, als durch natürliche und technische Speicher aufgenommen werden (Netto-Null-Ziel). Um das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen, müssen hauptsächlich die Emissionen im Gebäudebereich, im Verkehr und in der Industrie umfassend vermindert werden.

Dazu gibt es mehrere Szenarien. Die ETH nexus-e.org/ hat jüngst dem Modell des Energieunternehmens Helion bescheinigt, dass es die Versorgungssicherheit gewährleisten könne. Die berechneten Werke und die unterschiedlichen Szenarien sind auf powerswitcher.axpo.com ersichtlich. Sie zeigen auch, dass die Schweiz im Winter immer wird Strom importieren müssen, jedoch in unterschiedlichem Mass.

Sicher ist, dass die Schweiz in Zukunft mehr Strom braucht. Jährlich müssten laut einer Studie des Verbands der Schweizer Elektrizitätswerke (VSE) und der EMPA mehr als 1,3 TWh dazukommen. Der Umbau des Energiesystems bis 2050 sei ein Kraftakt, so die Experten. Dafür sei es dann aber günstiger als heute. Und nachhaltiger. VSE-Präsident Michel Wider an der 134. Generalversammlung des Verbands am 11.5. 2023: «Unsere Energie- und Klimaziele sind nicht verhandelbar und Klimaneutralität erreichen wir nur mit Elektrifizierung. Der Ausstieg aus fossilen Energien führt gemäss der Studie «Energiezukunft  2050», die der VSE in Zusammenarbeit mit der Empa letztes Jahr umgesetzt hat, zu einem Strommehrbedarf gegenüber heute von 25-40 Prozent bis 2050, je nach Szenario. Um diesen Strommehrbedarf zu decken, braucht es einen forcierten Ausbau der erneuerbaren inländischen Produktion, das wissen wir seit über 10 Jahren. Dieser bedingt aber eine viel grössere gesellschaftliche Akzeptanz und Kompromisse von uns allen.»